1982-1997: Die Ingenieur SL Taschenuhr

Die Referenz 5215 mit Handaufzugs-Kaliber 9520

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Die Referenz 5215 zählt zweifellos zu den aussergewöhnlichsten Schöpfungen, nicht allein innerhalb der Ingenieur-Linie, sondern unter unter den IWC Taschenuhren überhaupt. Obgleich eigentlich Teil der SL-Linie, verdient sie hier deshalb eine Spezialbehandlung.

Die Ingenieur SL Taschenuhr verdankt ihre Entstehung jener kurzzeitigen Spätblüte, welche Taschenuhren in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren erlebte. Weil der Verkauf mechanischer Armbanduhren in der Folge der Quarzkrise darniederlag, versuchte sich IWC damals als Spezialist für Taschen-uhren eine Marktnische zu sichern. So wurden in Schaffhausen meist klassische Taschenuhren in erstaunlicher Vielfalt und mit zahlreichen Komplikationen hergestellt und für eine doch recht konservative Liebhaber-schaft auf den Markt gebracht. 1982 versuchte IWC nun mit der Referenz 5215, auch die jüngere Generationen der Jeans-träger für Taschenuhren zu gewinnen.

Entsprechend dem Zielpublikum war das resultierende Produkt modern und strapazierfähig ausgelegt. Das Design orientierte sich an den Linien, welche Gerald Genta der Ingenieur SL von 1976 verliehen hatte. Die Ziffer-blätter entsprachen grossenteils denjenigen der aktuellen Generation Ingenieur-Armbanduhren von 1982. So war auch die Referenz 5215 mit den berühmten Blättern im Milimeterpapier-Design zu haben, einer der ungewöhnlichsten und augenfälligsten Kreationen dieser Epoche. Das seltene weisse Blatt mit römischen Ziffern und aufgesetzten, vergoldeten Indizes war ebenfalls schon in der SL-Linie verwendet worden.

Als Werk diente das altbewährte, nur 3.35 mm hohe Taschenuhr-Kaliber 9520. Dank ihm liess sich das Gehäuse so flach gestalten, dass die Ingenieur problemlos in der kleinen Jeanstasche Platz fand. Wasserdicht wegen O-Ring gedichteter Krone und verschraubtem Boden, kratzfest dank Saphirglas und wie die Jumbo SL stosssicher durch elastischen Schock-Absorber aus Gummi, war die Ingenieur SL Taschenuhr dort gut geschützt gegen Staub, Stösse und Feuchtigkeit.

Obwohl das Modell von Konzept und Gestaltung her einmalig in Welt der Taschenuhr war und auch 15 Jahre lang angeboten wurde, wurden die hohen Erwartungen, die IWC darin gesetzt hatte, nie erfüllt. Gemäss Michael Friedberg konnten zwischen Februar 1991 und Juli 1996 gerade mal 135 Exemplare abgesetzt werden. Wie viele Ingenieur Taschenuhren davor hatten verkauft werden können, ist nicht bekannt, aber die Gesamtproduktion wird ein paar hundert Exemplare nicht überschritten haben. Die Zeit der Taschenuhr als Alltagsprodukt war offensichtlich endgültig vorbei. Dies zeigte sich deutlich Mitte der achtziger Jahre. Denn als mechanische Uhrwerke bei der jüngeren Käuferschaft wieder in Mode kamen, wandte sich deren Interesse den Armbanduhren und nicht den Taschenuhren zu.

Im September 1997 verfasste Manfred Fritz schliesslich im Watch Journal den Abgesang auf die Ingenieur-Taschenuhr (Watch 1997/3, S. 42-43). Damals waren noch 49 Stück vorrätig, was dem durchschnittlichen Absatz von mehr als zwei Jahren entsprach. Seither aber hat aber die Beliebtheit der Ingenieur SL Taschenuhr kontinuierlich zugenommen. Unter Sammlern zählt sie heute zu den gesuchtesten Taschenuhren jüngerer Produktion. Entsprechend werden hohe Preise für gut erhaltene Exemplare bezahlt.

Merkmale:

Modelle (in Klammern die Verkaufszahlen zwischen Februar 1991 und Juli 1996 gemäss Michael Friedberg, IWC-Forum, 10.2.2005)

Obige Zahlen repräsentieren nicht die gesamte Produktion, da Angaben zur Vorperiode (1982-1991) fehlen.
 


Bild

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Referenz Name
Werk
gelistet

(im Katalog)

Gehäuse & Band
Zifferblätter
Masse
Bemerkungen
5215 Ingenieur SL
Taschenuhr
cal. 9520

Handaufzug

1982-1996 Edelstahl
schwarz

rhodiniert

weiss

weiss (röm. Ziffern)

ø: 50 mm

H: 10 mm

G: 84 g

wasserdicht bis 3 bar

amagnetisch bis 40,000 A/m

Werk federnd im Gehäuse aufgehängt

 

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